Erste Stolperschwelle in Hockenheim verlegt

Die Stolperschwelle wurde vor der Treppe zur katholischen Kirche St. Georg verlegt. (Bild: Stadtverwaltung Hockenheim)

Um die Erinnerung an die Geschichte lebendig zu halten, um denjenigen ihre Namen wiederzugeben, die während der Herrschaft der Nationalsozialisten verschleppt und ermordet wurden, werden europaweit Stolpersteine und -schwellen verlegt. Teile dieses Kunstprojekts des Künstlers Gunter Demnig sind seit 2013 auch in Hockenheim zu finden – und nun ist zum ersten Mal eine Stolperschwelle in der Stadt verlegt worden.

Die Angehörigen verschleppter und verstorbener Hockenheimer Juden hatten sich auf den weiten Weg aus Jerusalem und den USA in die Rennstadt gemacht, um der Verlegung beizuwohnen. Oberbürgermeister Zeitler begrüßte die Gäste im Rathaus: „Wir gedenken heute den schrecklichen Taten, die während des zweiten Weltkriegs begangen wurden. Wir geben den Opfern ihre Namen und ihre Geschichte wieder – und wir halten diese Erinnerung fest, mit dem Leitspruch, dass so etwas nie wieder geschehen darf.“ Er dankte auch Klaus und Felicitas Brandenburger vom Arbeitskreis jüdische Geschichte, die mit mühevoller Arbeit die Geschichten der Angehörigen recherchiert, diese kontaktiert und eingeladen haben

Oberbürgermeister Zeitler (Mitte) begrüßte die Angehörigen der jüdischen Opfer vor der Verlegung im Rathaus. (Stadtverwaltung Hockenheim)

Nach einer kurzen Ansprache durch Oberbürgermeister Marcus Zeitler vor der katholischen Kirche, wo die Stolperschwelle verlegt wurde, spielten Schülerinnen und Schüler des Musik-Leistungskurses des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums mehrere Stücke zur Begleitung. In der Kirche stellte sich Cliff Hockley vor, der als Sohn des im zweiten Weltkrieg geflohenen Rudolf Hockenheimer (heute Ralph Hockley) mit seinen zwei Töchtern Ellen und Lily sowie Enkelin Sydney aus den USA angereist war. Als weiterer Angehöriger der damals schwer getroffenen Großfamilie Hockenheimer war auch Ruth Almogi gemeinsam mit ihrem Enkelsohn Shalev Lussheimer aus Jerusalem angereist, die ebenfalls Teil der Großfamilie von Isaac Hockenheimer sind, für die die Stolperschwelle verlegt wurde.

Während der Ansprachen in der Kirche zeigten Schülerinnen und Schüler der Schule am Kraichbach Plakate mit Sprüchen wie „Für Frieden“, „Nie wieder“ und „Es ist einmal geschehen, also kann es wieder geschehen“. Auch Pfarrer Christian Müller wendete sich dankbar an die angereisten Angehörigen und bat die Anwesenden um eine Schweigeminute am Grundstein. Das Haus der Familie Hockenheimer stand auf dem Gelände, auf dem sich heute die katholische Kirche St. Georg befindet.

Die Schwelle wurde von Künstler Gunter Demnig entworfen und vom Bauhof Hockenheim vor der Treppe in den Boden eingelassen. Auf ihr ist zu lesen: „Großfamilie Isaac Hockenheimer, seit 1933 gedemütigt, entrechtet, enteignet, verfolgt, geflohen, deportiert und ermordet in Deutschen Konzentrationslager. Mehr als 50 Menschen wurden Opfer.“

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