Wenn aus Fremden Familie wird

Paten-Omas und Paten-Opas gesucht / Eine Familie berichtet

(von links nach rechts) Gruppensprecherin Doris Roßrucker, Agendabeauftragte Elke Schollenberger und Gruppensprecherin Lore Schmetzer freuen sich über die erfolgreiche Zusammenführung von Alexander, David, Julian und Viktoria Horst mit den Patengroßeltern Michael Geiler und Ingrid Meierhöfer (Bild: Stadtverwaltung Hockenheim)

Die Beziehung von Großeltern und Enkelkindern bereichert das Leben beider Generationen. Denn: Enkelkinder halten jung und bringen Schwung in das Leben von Oma und Opa. Im Gegenzug profitieren Enkelkinder von der Lebenserfahrung der Großeltern. Doch nicht jede Familie hat das Glück, dass Kinder mit Großeltern aufwachsen können. Um diese Lücke zu schließen und sowohl Kindern als auch Seniorinnen und Senioren die einzigartige Verbindung von Jung und Alt zu ermöglichen, hat die Lokale Agenda Hockenheim bereits 2010 die Gruppe „Paten-Oma und Paten- Opa“ ins Leben gerufen.

Die Gruppe um Agenda-Beauftragte Elke Schollenberger sowie die beiden Sprecherinnen des Projekts, Doris Roßrucker und Lore Schmetzer, haben es sich zur Aufgabe gemacht, interessierte Familien sowie potenzielle Paten-Großeltern zu vernetzen.

Bei der ersten Zusammenkunft zwischen Paten-Großeltern und Familie sollen sich die beiden Parteien zunächst kennenlernen. Zudem werden von der Agendabeauftragen und den Sprecherinnen des Projekts offene Fragen beantwortet und Formalitäten geklärt. Denn: Vertrauen, Sicherheit und Unterstützung stehen bei der Arbeit der Gruppe an erster Stelle. Die Patengroßeltern müssen, bevor Sie mit einer Familie bekannt gemacht werden, ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Beide Parteien sind zudem über die Stadt Hockenheim versichert. Gemeinsame Aktivitäten zwischen Großeltern und Enkeln werden aus dem Budget der Lokalen Agenda bezahlt.

Sind sich die Paten-Großeltern und die Familie sympathisch, startet die Kennenlernphase. Um sich in aller Ruhe bekannt zu machen, gilt für die Familie sowie die potenziellen Patengroßeltern eine dreimonatige „Schnupperzeit“. In dieser Zeit können alle Beteiligten Vertrauen aufbauen und sehen, ob aus Fremden in Zukunft eine Patenfamilie entstehen kann. Den zeitlichen Umfang der Treffen bestimmen Großeltern und Familie gemeinsam. Es geht ausschließlich um die gegenseitige Bereicherung. Die Großeltern fungieren dabei ausdrücklich nicht als permanente Kinderbetreuung.

Eine Erfolgsgeschichte

Dank der Gruppe „Paten-Oma und Paten- Opa“ haben sich Anfang Mai dieses Jahres bereits die junge Familie Horst und die „Wahl“-Großeltern Ingrid Meierhöfer und Michael Geiler zusammengefunden. Mama Viktoria Horst berichtet, was Sie zur Suche nach Patengroßeltern bewegt hat: „Wir wünschten uns für unseren zehnjährigen Sohn David aktive Großeltern, die sich speziell für ihn Zeit nehmen. Seit Davids dreijähriger Bruder Julian auf der Welt ist, dreht sich natürlich vieles um ihn. Wir wünschten uns deshalb jemanden an Davids Seite, der seine Interessen mit ihm teilt.“ Der Wunsch nach aktiven Großeltern erfüllte sich in Ingrid Meierhöfer und Michael Geiler. Die beiden sind vielseitig interessiert, offen und mobil. Sie sind gerne mit jungen Menschen zusammen, haben aber keine eigenen Enkelkinder.

Nach einem erfolgreichen ersten Treffen wurden Kontaktdaten ausgetauscht und Unternehmungen geplant. So wurde unter anderem gemeinsam der U-Boot-Transport zum Technik-Museum Sinsheim beobachtet, der Tierpark Schwarzach besucht und Radtouren unternommen. Im Laufe der Zeit wurden mehr und mehr gemeinsame Interessen entdeckt. So verbindet Paten-Opa Michael Geiler und Paten-Enkelsohn David beispielsweise das Interesse an Technik. Daher besuchten sie bereits gemeinsam die Technikmuseen in Mannheim und Speyer. „Ich freue mich sehr, dass sich hier Menschen gefunden haben, die ihr Leben gegenseitig bereichern und unvergessliche Erinnerungen schaffen“, freut sich die Agendabeauftragte Elke Schollenberger über die gelungene Beziehung zwischen Familie und Paten-Großeltern.

Patengroßeltern dringend gesucht

Um das Projekt der Paten-Omas und Paten-Opas am Leben zu erhalten, ist die Gruppe kontinuierlich auf der Suche nach engagierten Seniorinnen und Senioren. Gruppensprecherin Lore Schmetzer appelliert: „Wir haben viele junge Familien in Hockenheim, die auf der Suche nach Großeltern sind. Leider fehlen uns aktive Paten-Omas und -Opas. Deshalb rufen wir alle aktiven Seniorinnen und Senioren auf, die sich von unserem Projekt angesprochen fühlen, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Auch alleinstehende Paten-Großeltern sind sehr gefragt.“

Die engagierten Seniorinnen und Senioren gewinnen im besten Fall nicht nur die Herzen einer Familie, sondern auch eine muntere Runde Gleichgesinnter hinzu. Denn die Paten-Omas und Paten-Opas treffen sich regelmäßig, ums ich auszutauschen. Das nächste Treffen der Paten-Omas und Paten-Opas findet am Mittwoch, den 23. Oktober 2024, um 18 Uhr im Bistro etcetera statt. Eingeladen sind alle, die sich für das Engagement der Gruppe interessieren und sich gerne unverbindlich über das Projekt informieren möchten, um vielleicht selbst als Paten-Oma oder Paten-Opa das Leben einer Familie zu bereichern.

Für Rückfragen steht die Agendabeauftragte der Stadt Hockenheim, Elke Schollenberger (E-Mail: e.schollenberger@hockenheim.de, Telefon: 06205 21-2060) gerne zur Verfügung. Wer sich gerne direkt mit zwei aktiven Paten-Omas austauschen möchte, kann sich gerne mit den Sprecherinnen der Gruppe Doris Roßrucker (per Mail an: rossrucker-d@t-online.de) und Lore Schmetzer (telefonisch unter: 06205 14035 in Verbindung setzen.

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