Hockenheimring: DTM-Saisonfinale

Kelvin van der Linde vor dem Showdown um den DTM-Titel: „Bin bereit für den Kampf!“

Wie kaum anders zu erwarten, ist der Hockenheimring Baden-Württemberg vom 18. bis 20. Oktober einmal mehr Schauplatz eines echten Showdowns im Kampf um den DTM-Meistertitel. Nach dem vorletzten Rennwochenende auf dem Red Bull Ring sind es nun drei Piloten von drei verschiedenen Marken, die beim Saisonfinale auf dem 4,5 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs um einen der begehrtesten Meistertitel in der Motorsport-Welt kämpfen.

Mit den besten Aussichten reist Mirko Bortolotti in die Spargel-Metropole. Der 34-jährige Italiener, der in Wien lebt, hat sich im Lamborghini Huracán GT3 EVO von SSR Performance mit seinem ersten Saisonsieg sowie einem vierten Platz in Österreich eine exzellente Ausgangslage verschafft. Bortolotti nimmt ein Polster von 15 Zählern mit ins Finalwochenende, was allerdings nur auf den ersten Blick beruhigend ist. Denn angesichts von insgesamt 56 noch zu holenden Zählern in Hockenheim denken die Verfolger nicht einmal daran, im Titelkampf aufzustecken. Zumal der kleinste Fehler das Klassement wieder auf den Kopf stellen kann.

„Ich möchte nicht in Mirkos Haut stecken. Ich bin bereit für den Kampf“, verspricht Bortolottis härtester Verfolger Kelvin van der Linde, der im Team ABT Sportsline einen Audi R8 LMS EVO pilotiert. Der 28-Jährige aus Johannesburg, der seit Jahren in Kempten lebt und mittlerweile mit deutscher Lizenz fährt, hat zwar auf dem Red Bull Ring die Tabellenspitze eingebüßt, gilt aber als absoluter Fighter, der auch die kleinste Chance zu nutzen weiß. Nur fünf Punkte hinter van der Linde folgt mit Maro Engel aus dem Mercedes-AMG Team WINWARD ein echter Routinier im DTM-Feld. Der 39-jährige Wahl-Monegasse hat im Gegensatz zu Bortolotti (1) und van der Linde (2) in dieser Saison noch keinen Rennsieg auf dem Konto, stand aber sieben Mal und damit öfter als jeder andere Fahrer im Feld auf dem Podest. Und auch in Engels Wortschatz kommt der Begriff „aufgeben“ nicht vor. „Im Gegenteil: Solange der Titel rechnerisch möglich ist, werden wir alles versuchen, um ihn möglich zu machen“, versichert der Pilot des Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 130.

Wie wichtig bei der enormen Ausgeglichenheit im DTM-Feld mit seinen sieben Marken die Konstanz ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Neben den drei oben genannten Piloten haben nur Titelverteidiger Thomas Preining im Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA sowie sein Vorgänger, Kelvin van der Lindes Bruder Sheldon im BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport, in allen 14 Saisonläufen gepunktet. Das Gegenbeispiel ist Jack Aitken. Der Brite hat mit dem Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing drei Siege und drei Poles auf dem Konto, aber angesichts von vier Nullern keine Titelchance mehr.

Auch hierin steckt jede Menge Würze: 17 der besten GT-Piloten der Welt haben mit dem Titelkampf nichts am Hut und nur noch zwei Chancen auf ein Top-Ergebnis. Also ist bei ihnen volle Attacke ohne taktische Überlegungen angesagt. Und wer die vergangenen 28 DTM-Titelentscheidungen auf dem Hockenheimring verfolgt hat, der weiß: Spannend und dramatisch waren sie alle!

Spannende Titelentscheidungen in den Rahmenserien

Auch in den Rahmenserien ist Action angesagt. Im ADAC GT Masters nehmen die Tabellenführer Elias Seppänen und Tom Kalender im Mercedes-AMG GT3 von Landgraf Motorsport einen Vorsprung von 29 Punkten auf Maxime Oosten und Leon Köhler im BMW M4 GT3 von FK Performance Motorsport mit ins Finale. Für die auf Rang 3 liegenden David Schumacher und Salman Owega (Haupt Racing Team / Mercedes-AMG GT3) geht es in Hockenheim um einen gelungenen Saisonabschluss. In der ADAC GT4 Germany ist der Abstand zwischen den beiden erstplatzierten Teams noch geringer. Die Champions von 2021, Michael Schrey und Gabriele Piana, liegen im BMW M4 GT4 des Teams Hofor Racing by Bonk Motorsport nur 17 Zähler vor Finn Zulauf und Josef Knopp im Porsche Cayman GT4 von AVIA W&S Motorsport. Im Porsche Carrera Cup reist Larry ten Voorde mit einem Polster von 35 Punkten auf Harry King ins Badische. Und auch der NXT GEN Cup mit den auf dem Mini Cooper basierenden elektrischen LRT NXT1 sieht in Hockenheim ein Titelduell zwischen Calvin de Groot und Victor Nielsen.

Familienfreundliches Programm, familienfreundliche Ticketpreise

Familienfreundlichkeit ist wie immer beim DTM-Finale in Hockenheim Trumpf: Die Fan Zone lockt mit Interviews, Show, Musik, Autogrammstunden mit den Rennfahrern und vielem mehr. Für die Kleinsten stets eine willkommene Ablenkung: das beliebte Bällebad. Die Eintrittspreise passen perfekt zum Konzept: Ein Freitags-Ticket ist schon ab 15 Euro, die Tageskarten für Samstag oder Sonntag inklusive Fahrerlager-Zutritt ab 39 Euro im Vorverkauf zu haben. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ist jeweils frei. Tickets gibt’s über die offizielle Website www.dtm.com.